Wir erinnern uns nicht an Tage, wir erinnern uns an Augenblicke.
( CESARE PAVESE )
Klar, ich könnte euch jetzt die übliche Geschichte erzählen – wie ich mit zehn die erste Kamera geschenkt bekam, von da an alles und jeden fotografierte und irgendwann feststellte, dass Hochzeitsfotograf der beste Job der Welt ist. Aber mal ehrlich, erstens stimmt das in meinem Fall gar nicht, und zweitens habt ihr das heute schon zwanzigmal gelesen. Und wie oft hat euch das wirklich weitergebracht? Genau.
Was euch weiterbringt, ist die Frage, was an diesem Tag wirklich zählt. Und genau das möchte ich euch erzählen.
Wenn ich meine Paare nach ihren Lieblingsfotos frage, höre ich nie: "Das perfekt arrangierte Gruppenbild" oder "Das Foto, bei dem wir exakt so posiert haben wie im Pinterest-Board". Nein, sie zeigen mir die kleinen Momente – die Momente, die man fast übersehen hätte, aber die, wenn man sie einfängt, plötzlich das Herzstück des Tages werden. Es sind die kurzen Augenblicke, die man nicht planen kann: das schnelle Lächeln zwischen zwei Reden, der flüchtige Kuss, wenn keiner hinsieht, das ehrliche Lachen über einen kleinen Patzer. Diese ungestellten, rohen Momente, die in 20 Jahren noch eine Geschichte erzählen, die den Tag lebendig halten.
Jede Hochzeit hat diese versteckten Schätze, und ich bin da, um sie zu finden. Ich bin nicht der Regisseur, der euch sagt, was zu tun ist, sondern der Geschichtensammler, der die echten, ungeschönten Augenblicke einfängt. Es geht nicht darum, den Tag in Szene zu setzen, sondern ihn so festzuhalten, wie er wirklich ist – mit all seinen Höhen, Tiefen und kleinen Momenten dazwischen. Die Kombination aus diesen Bildern und ästhetischen Portraits machen für mich den Reiz einer Hochzeitsreportage aus.
Aus diesem Grund werde ich an eurem Hochzeitstag nicht eingreifen, ich werde nicht den Tag verändern, um so viele ungestellte Augenblicke wie möglich einzufangen.
Denn wir erinnern uns nur an Augenblicke, nicht an Tage.